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Aber bin ich nicht irgendwo stehen geblieben?
So zwischen hier und jetzt und irgendwo;
Beim Schauspiel, wie die Zeiger fliegen.
Und bei Vergangenem, sowieso.
Ich möchts nicht bestreiten,
die Zukunft ist schön!
Nur bitte soll sie nicht ungefragt vergehn...
Um mich herum befindet sich alles im Wandel. Die erste Hochzeit im Freundeskreis; und im Kopf Gedanken an die eigene. War das nicht alles mal so fern? So unerreicht und schwer verschwommen? Anstatt mit Menschen im Rausch die Nächte zu vertanzen, trifft man sich heute zum Kaffee. Und das strengt schon an! Die ersten werden Schwanger. Ich werde nur verwirrter. Wo ist die Zeit, wo sind die Jahre? Waren wir nicht Gestern noch völlig frei und so unglaublich wild? Wir richten die Krawatte und glätten das Hemd. Ich frage mich, was ich bedrückender finde. Die Faltencremegespräche beim Amtsbesuch oder die zahlreichen Weihnachtsmänner neben der Sonnencreme im Supermarkt?
Aber bin ich nicht irgendwo stehen geblieben?
So zwischen hier und jetzt und irgendwo?
Beim Zauber, wie die Jahre verfliegen.
Und bei Vergangenem, sowieso.
Ich möchts nicht bestreiten,
die Jugend ist schön!
Nur bitte soll sie nicht ungefragt vergehn...
So laufe ich weiter durch die laubbedeckten Straßen. In der Ferne lächelt ein fremdes Gesicht. ,,Das WIR entscheidet." tönt das Wahlplakat lauthals in Großformat. Wer ist dieses Wir und warum gehöre ich so plötzlich dazu? Ich lese spät Abends in Parteiprogrammen statt in Comicbüchern und lege alles schnell wieder weg. Noch einmal kurz Luft holen, eh mich der erwachsene Alltag einholt. Noch einmal kurz die Augen schließen. Ich fluche zur Hauptverkehrszeit über andere Sonntagsfahrer, werde von Jugendlichen mit ,,SIE" angesprochen und schon lang nicht mehr an der Ladentheke nach dem Ausweis gefragt. Nun bekomme ich zwar alles von A wie Apfelwein bis Z wie Zwetschgenschnaps. Aber meine Haare werden trotzdem unaufhaltsam lichter.
Darf man nicht irgendwo stehen bleiben?
So zwischen hier und jetzt und irgendwo?
Beim Gedanken an Morgen, den wir vermeiden.
Und bei Vergangenem, sowieso.
Ich möchts nicht bestreiten,
das Leben ist schön!
Nur bitte soll es nicht ungefragt vergehn...
6 Küsschen:
wow. Was für wunderschöne Gedanken.
Ich persönlich fand den Sommer dieses Jahr irgendwie so schön, dass es mich gar nicht mehr stört, wenn der Winter immer näher rückt.
Auch habe ich mit den Jahren immer mehr gelernt, in vielen Dingen einfach das schöne zu sehen. Die schönen, eiskalten Landschaften, ich freue mich, wenn ich einen Regenschirm dabei habe, wenn es regnet und somit nicht nass werde und auch die Jahre bringen viel mit sich.
Mit dem Alter muss man ja nicht zwingend nur "Kaffee trinken" gehen. Man sollte jung bleiben und weiterhin viele spontane Aktionen starten.
Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende:)
Lg, coco
http://shebelievesindestiny.blogspot.de/
Wow, wirklich wunderwunderschön geschrieben! Deine Gedanken sind mir die liebsten!
Ich bin froh, dass ich noch jung bin, aber zugleich hab ich Angst davor, älter zu werden und deshalb kann ich dein wehmütiges Gefühl verstehen...
Aber der Sommer erschien mir dieses Jahr viel zu heiß... Ich mag's nicht, wenn es die ganze Zeit unglaublich heißt ist...
Tom, ich habe dir die Mail mit dem Photo geschickt :)
Ich finde diesen Text hier sehr schön!
Mir kommt es in letzter Zeit irgendwie so vor, als würde alles an mir vorbeieilen...
Da passt der Text ja auch irgendwie :)
Das ist ziemlich schön zu lesen und passt ziemlich gut zu dieser regnerischen Woche
Dankesehr :)
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